Backtracking³

Klapper.
Post.
Tür auf, holen.
Herbst; fast Winter. Kalt, stürmisch, noch trocken, dunkel.
Tür zu. Wumms.
Die Tür ist schwer, sie hat ein großflächiges, aber strukturiertes Glas, durch das man sehen kann, ob, jedoch meist nicht, wer vor der Türe steht. Es sei denn man kennt ihn gut, den Davorsteher.
Versucht, ein Glas Wasser zu holen. Fast in der Küche, siehe, Glas nicht da. Glas noch oben. Mist. Egal. Zurück; Couch, abgegriffene Zeitung... Nichts neues in der Post.
Eine halbe Stunde später: Der Arm hängt herunter; die Zeitung entgleitet. Zweiter Versuch: Ein Glas Wasser holen. "Stöhn.", doch treppauf. Glas geholt. Treppab. Glas gespült. Glas befüllt. Couch. Erst mal einen Schluck: Süpp. Die Finger spielen auf den Glas; ein schneller Schluck, ein zu grober: Etwas Wasser rinnt am Glas herunter! Die Finger spielen mit den Tropfen. Innen pendelt der Wasserspiegel; außen malt der Finger eine nasse Spur. Einen Schluck. Durch das Wasser an die Schrankseitenwand gucken. Zu anstrengend, dieses schwere Glas! Glas auf dem Bauch abgestellt. Da erinnert er sich wieder an die leidige Pflicht. Er hatte auch heute schon oft daran gedacht. Daran gedacht, es nicht gemacht. Schluck. Ans Fenster gucken. Nieseln. An die Wand gucken. Schluck. Über "Nur an die Wand gucken" nachdenken. Schluck. Über "an die Wand gucken nachzudenken" nachdenken. Schluck.
Ding - Dong.

Natriumdampflampen zogen vorbei. Ihr oranges Licht spielte Ping-Pong in den Doppelglasscheiben. Scheiben des öffentlichen Autobusses. Kalt war es. Ihre Füße klemmten an der Heizung, sie hatte ihren rechten Zeh in die Auslassöffnung der unter dem Sitz angebrachten Gebläseeinrichtung gesteckt. Die sehr heiße Luft durchdrang langsam aber sicher ihren bescheuerten Wildlederstiefel. Sie steckte ihre Linke in den rechten Ärmel und vice-versa. Nervös sah sie die unbekannten Lichter vorbeifliegen, Lichter von Straßen, die sie nie begangen hatte. Aufmerksamkeit war gefordert, die richtige Haltestelle zu finden. Jeden Moment ahnte sie ein Haltestellenschild, das sich dann aber nur als mobiles Verkehrszeichen oder auf Höhe gehängtes Wahlplakat entpuppte. Eine fahl glühende Telefonzelle. Eine rote Ampel. Noch ein Plakat der PBC²: "Ohne Gott geht alles kaputt - Jesus macht alles neu!" Natürlich. Jesus. Die Kupplung donnerte ruppig, weiter ging es. Die Ampel war wieder grün. Das Haltesignal glühte dafür angenehm rot. Es leuchtete fast immer, stellte sie erleichtert fest. Wärmend. Der Fahrer würde jede Station halten, ohne das sie sich als potentielle Aussteigerin melden müsste, die Schmach eines eventuellen Irrtums im Genick. Noch zwei Stationen, wahrscheinlich. Sie sah nur die Leute, die sich in ihrer Scheibe spiegelten. Die niedliche Rentnerin, die auch ohne Keifen und Wedeln mit ihren Spastik-Prozenten ihren Erst-Reihe-Platz bekommen hatte. Den pubertierenden, von Papi ewig mannhaft erzogenen Türken, der erledigt vom Sport kam, die teuren Plaste-Schuhe stolz in den Gang präsentierend. Sie dachte daran, dass sie selbst wohl als Frau noch um Welten mehr "Mann" war als dieser arme Junge. Gleißendes Blau der Xenonentladungen aus einer Querstraße blendete sie, da hielt der Bus wieder. "Krämer..." las sie, bis des Schild sich bereits ihrem Blickwinkel entzog. Vom haltenden Bus aus konnte man kaum welche der Schilder lesen! Dafür hatten die Aufsteller zuverlässig gesorgt... Aber der Wortfetzen passte. Die nächste sollte es jetzt sein!
Bald stand sie auf, der gewaltige Fahrstil des Fettsacks da vorne zehrte an ihren schmerzenden Armen, während sie sich auf den hinteren Ausstieg hinarbeitete. Sie sah auf den Boden, doch in ihrem peripheren Gesichtsfeld war sie von den Blicken der Läute gesäumt, die scheinbar irgendwie Anteil nahmen. Was interessierten sich die Menschen noch füreinander? Für sie? Sie schien von einer Aura der Wahrheit umgeben, die ihre Bestimmung verriet, ohne das Sie sich irgendwie bewusst äußerte. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, ganz im Gegensatz zum keifenden Zischen der Pneumatikkolben, die die dreckigen Türen in Bewegung setzten. Der Name war wieder nicht zu lesen. Trotzdem machte sie den Schritt.
Vor ihr war nun eine sehr hohe Hecke, ihre Blätter in nass-satten Dunkelgrün, blitzende Tropfen vom Nieselregen. Während in ihrem Gehöhrhintergrund dumpf die Türen zuschmatzten, der Motor heulend anzog, suchte sie zu ihrer linken das Schild. Mühsam war es in der Dunkelheit zu entziffern. Aber was sie erkannte, beruhigte sie: Sie war richtig. Zur rechten sah sie die Ampellichter einer Kreuzung. Auch richtig. Sie ging entschlossen los. An der Kreuzung hielt sie sich der Hecke entlang links, gelangte auf einen sehr schmalen, unebenen Gehsteig. Sie schritt ihren weiteren Weg schnell ab wie im Alltag, obwohl sie diese Böden noch nie begegangen hatte. Es stand ohnehin alles auf wackligen Füssen. Ihr Anliegen vertraute vom Anfang bis zum Ziel auf alte, unvollständige Assoziationsfragmente. Bald konnte ihr Gedanke an ein reales Straßenschild anknüpfen, das von Efeu umwuchert war. Wie schön jemand vorsichtig seine Lesbarkeit wieder freigeschnitten hatte! Langsam wurde sie etwas euphorisch. Lag es an der zu frischen Luft; an der Kälte, dem Gelatsche? Sie suchte nach Hausnummern. Eine war beleuchtet, von da an zählte sie weiter. Aus der Ferne sah sie nur glänzend Gewucher, eine Straßenlaterne begrenzte das Grundstück in ihrer Richtung. Bald war sie auf einer Höhe mit der Einfahrt. Irgendwie wurde ihr flau... Es brannte mattes Licht durch das Vorderfenster. Sie huschte schnell die Stufen hinauf, den Blick dem Fenster sicher abgewandt! Da war das Türschild - das neben dem richtigen Namenszug auch eine durchaus individuell anmutende Gestaltung hatte. Sie zögerte nicht, und klingelte sofort. Durch das Strukturglas der Türe würde sie sehen, ob jemand käme. Aber kaum, wer. Leise hörte sie Ding - Dong aus dem Haus.

Oh! Ding-Dong. Die Türe! Der Nachbar; der alte Freund? Irgendwer überhaupt wenigstens.
Er grunzte unfreiwillig. Er streckte den Arm in Richtung des flachen, doch immer noch zu hohen Tisches, um sich von dem Glas zu befreien. Das Glas glitt knirschend, da fast plan, aber etwas zu tief, über die abgerundete Tischkante, buckelte mühsam bis auf die Ebene hinauf, wo er es knirschend stehen ließ. Das nächste mal etwas höher. Irgendwann mal etwas anstrengen. Kurz darauf hatte er die Haustür am Ende des Flures im Blick. Langsam schlurfte er an das strukturierte Glas heran; doch es gab nur mühsam eine Silhouette wieder. Näher. Der letzte Meter begann. Ein komisches Gefühl... oder "nur" irgendein Fremder?
Er öffnete die Tür.
Sie war es.
Sie arbeitete sich schnell und unbarmherzig über sein Erstaunen hinweg; "Ich war zufällig in der Gegend." So ein Schwachsinn, dachten beide. "Ja, Hallo.", zögerte er überrumpelt. Er konnte das Wort nicht mal mit der Schuhpolitik aufnehmen, sie sah bereits die geparkten Schuhe, und stellte ihre unordentlich daneben sogleich. Der Mann parkt die Schuhe wie die Frau das Auto, und umgekehrt? Er ging ins Wohnzimmer voran, jede Sekunde, jeden Meter ergebnislos verstandbemühend. (Vor vielen Jahren das letzte mal gesehen.) Die Sessel standen in groszügigem Abstand um den Couchtisch; er setze sich an eine Stirnseite; für eine Gesprächskonstellation blieb ihr dann nur das längsseitige Sofa; das breite Armlehnenteil gab ihm beschirmende Distanz. Die hielt nur nicht. Sie streckte ihre Arme in ihren Schoß, wandte sich ihm zu.
"Na Micki?" sagte sie keck, ihn auf seine Überraschung hinzuweisen. Er lächelte unbeholfen milde. "Was machst den jetzt so?" fragte sie... Nun hatte er endlich eine Chance. Sein Verstand lief an... "Ich studier. Das wird aber ein unfairer Smalltalk. Was du machst hab ich ja schon mitbekommen." Kreativ, dachten beide. Eine kurze Pause; sie bleckte die Lippen, um das nächste Wort für sich zu proklamieren. Er sah die Spitzen ihrer oberen Schneidezähne aufblinken. "Was denn?" fragte sie. "Informatik.", überging er die Herausforderung, auf seinen letzten Satz zu ergänzen. "Hier?" fragte sie. "Nein, in Braunschweig." sagte er. Er wartete auf die obligatorische Warum-gerade-da-Frage und antwortete prompt: "Na ja, ich wollt'" und setzte, just er bemerkt hatte, das diese nicht kam mit "Oh. Und?" fort; denn sie hatte einfach nur"Da kenn ich jemanden." gesagt: "Oh. Und?"
"Ja?" legte sie einen gespielten Ausdruck von Verwirrung auf; den er für echt hielt; worauf er "Und wie gefällt es ihm da?" abspulte. "Weiß ich nicht." sagte sie. Sie hatte sich zurückgelehnt, tastete den Raum mit ihren Blicken ab. Den großen Fernseher. Das Regal mit den vielen, vielen Büchern. Ungelesen von ihm. Gelesen vielleicht von seinem Vater. Er versuchte Schritt zu halten. Er sah abwechselnd auf ihre Pupille, ihren Blickpunkt. Wandbild. Wieder die Pupille. Er gab es auf, immer hin und her zu blicken, konzentrierte sich nur auf ihr Auge, versuchend, sich das Zimmer bei ihrem Blickpunkt vorzustellen. Jetzt sah sie wohl die Fernsehantenne an... dann einen ewigen Moment den rechten Lautsprecher. Was war an dem so interessant? Ihr Lächeln war über die Zeit erstarrt. Er sah sie an, und schwieg, weil er völlig überfordert mit der Realität seines seltenen Gastes war. Sie schwieg, weil sie es so wollte!
Er sollte offensichtlich nichts wissen. "Die Gedanken sind frei..." dachte er; aber er musste sich ja nicht unbedingt geistige Anstrengung aufbürden, nur um ihr stillschweigendes Vertrauen zu untergraben und so versuchte er, gar nichts zu denken. Das war so gar nicht seine Stärke, und so erschien ihm ein grobes Schema der inneren Konstruktion des rechten Lautsprechers. Er fegte das Bild weg. Er sah sie an, sie immer noch in den Raum. Sie fing an zu sprechen: "Ganz schön viele Bücher, was?" (Und hast du die alle gelesen?), ergänzte er in Gedanken. Aber das fragte sie nicht. Sie war ohnehin längst am Bücherregal vorbei, wusste er. Warum ihr Lächeln keines war, wusste er nicht.
Sie hätten sich viel zu erzählen gehabt. Sie hatten sich schließlich Jahre nicht gesehen; wussten beide, wie Natriumdampflampen funktionierten und kannten beide das zersetzende Gefühl unmotivierter Sehnsucht ebenso gut wie Hunger oder Durst. Doch all das schien ihm unerheblich zu sein im Vergleich zu dem, was sie nicht besprechen wollte. Und relative Oberflächlichkeit wiederum wäre Schande an diesem Unaussprechlichen gewesen...
Und so schwieg sie, und er wagte nicht zu fragen. Sie kam, und sagte eben einfach nichts. Er hatte das hingenommen. Sie hatte ihn in der Hand: Er hatte das Recht zu erfahren. Sie war nach Jahren der Entferntheit in "sein" Haus hereingebrochen, drängte sich auf... erwartete einen Kontakt, ohne viele Worte. Er sollte ihr das befriedigen. Dagegen hatte sie nichts zu geben. Es war sein Leben. Es war ihr Spiel. Er spielte mit - Sie hasste sich dafür.
Für diese Stille. Für diese ausgekostete Überlegenheit. Aber sie genoss seine Verwunderung. Seine Bewunderung. All die Dinge, die er wohlmöglich in sie hineininterpretierte, die es nie gab, oder nicht mehr geben würde. Nun war sie in der Verantwortung, musste es brechen. Aber es reichte gerade mal zu einer Ausweichhandlung. Sie summte eine Melodie, dachte sich den Text dazu.
Er wurde unmerklich aufmerksamer. Nach einer Strophe richtete sie sich etwas auf, sah ihn rhetorisch fragend an : "Hast du was zu trinken für mich?" Er sprang auf. "Ja klar. Moment..." und wandte sich der Küche zu. Er öffnete den Kühlschrank. "Wasser, Bier?" "Hast du auch was warmes?" rief sie ihm zu. Nein, dachte er. Nicht im Kühlschrank. Und auch sonst kein Nerv... "Tee?" fragte er; "schwarz?" "Oh ja!", freute sie sich, "bitte mach mir einen." "Ok." bestätigte er noch neutral, obschon es jetzt gerne für sie tuend. Er füllte Wasser in den Kessel, entzündete das Gas elegant mit einem Zündholz, der eingebaute elektrische Zünder war seit Jahren zertrümmert. Alles wie am Schnürchen. Er war beschäftigt. Er wiederbefüllte sein Wasserglas geringfügig, kehrte zurück, setzte sich nieder, nahm einen großen Schluck.
Nun hatte er was zu trinken... sie nicht. "Dauert einen Moment." sagt er sinnlos. Er umklammerte sein Wasserglas, sah inszeniert hinein. "Lass uns jetzt beide keine Fragen stellen, weil keine Antwort für uns passt." murmelte er bewusst belanglos gegen den Wasserrest am Glasboden. ("Ich will mit dir für immer leben, wenigstens in dieser einen Nacht! - Lass uns jetzt beide keine Fragen stellen, weil keine Antwort für uns passt.") ergänzte sie in Gedanken, rückwärtig. Das war die ganze Strophe gewesen. Bedeutung?
Er fiel auf die abstrakte Ebene zurück. Prinzip maximaler Respekt. die Entdeckung eines gemeinsamem Liedes... Kitsch, in angebrachterer Situation hätte er das "Kitsch" bezeichnet. Romantik. Kleine gemeinsame Dinge, großes Gefühl. Was sollte das jetzt und hier? "Orgel!", machte es. Der Teekessel setzte ein. Erst einstimmig, dann schnell reihten sich die Töne der Pfeife zu einem wohlklingendem, lauten Akkord. Dröhn.

Orgel, Dröhn! Sie schreckte auf. Und legte sich wieder. Schnell war ausgemacht, Ort und Bedeutung des unbekannten Geräuschs. Sie sah ihn vorbeifliegen, er liebte sie, blickte ihm bis in die Küche nach, fixierte das hohe Glas goldenen Tees, das er zusammengestellt hatte. Dieses faszinierend behenkelte Glas sah sicher kaum öfter als einmal im Jahr das Licht der Schrankaußenwelt. Dann musste sie ja trinken, also hatte er zu reden; doch er hatte wohl immer noch nichts mehr zu sagen. Und das konnte sie ihm kaum übel nehmen. Der letzte Schluck verschwand golden zwischen ihren Lippen, sie setzte ab. Sah verträumt ins Regal. ... "Ich muss dann..." sie stand auf, ging in die Küche. Er brauchte etwas Zeit um zu reagieren.
Er umrundete den Tisch, als er endlich hinter ihr die Küche erreichte, das Glas bereits abgestellt, wendete sie sich schon zum Vorraum. Sie zog im Stehen ihre Schuhe an, jeweils auf einem Bein stehend. "Ich muss wirklich. Man wartet bestimmt schon." Sie stand mit dem Rücken zur Tür. "Also dann... bis irgendwann. Ich meld mich mal. Oder du dich natürlich" Er konnte ihr die durch sie blockierte Tür nicht öffnen, so trat sie selbst zurück, sich dabei umdrehend und hinter sich die Türe öffnend. Auf der Stufe hielt sie noch mal an, wandte ihm eine Seite zu "Ja..." zögerte sie. "Tschüss." half er ihr weiter. "Tschüss." sagte sie, noch mal ein belohnendes Lächeln aufsetzend. Dann rauschte sie zügig davon, zu schnell, so dass sie etwas ins Schlingern kam. Er trat zurück, (sonst sah er seinen davongehenden Gäste oft nach) die Tür fiel satt ins Schloss. Wumms.

Wumms. Mit einem Knall verschloss sich der warme Raum. Die Oase lag hinter ihr. Realität, dennoch vorbei, weniger wert als ein Traum. Traum hatte mehr Bestand. Dagegen Realität: Nun Erinnerung mit determiniertem Verfallsdatum. Die wenige Aufmerksamkeit, die der unbekannte Hinweg an diesen Ort erfordert hatte, war nun ebenfalls obsolet, so erreichte sie umgebungsignorant, den Weg nur mit gedankenlosen Emotionen beschäftigt ihr "Zuhause".
Das Gelände war immer tot. Die Dienstleistungen nahm ja kaum einer aus freien Stücken entgegen, und wenn, dann war er drinnen besser untergebracht. Irgendwo huschte da zügig ein weißer Kittel durch den glitzernden Nieselschauer unter einer fernen Laterne. Unter den nahen Lichtern dagegen, die meist rentnergerecht inszenierte Texttafeln beleuchteten, zuppelte nervös kleinflügeliges Geschnätz. Schwarz auf weiß, kontrastoptimiert, standen die Wegweiser darunter. Jede Zeile ein Pfeil, ein Text... "Haus A, Anmeldung", "Haus F, Radiologisches Institut", "Haupteingang" - Wer bitte wollte, wenn er hier gerade erst hineinkam, zum Hauptein- und Ausgang? Nutzlose Gedanken. Der Verstand war zurück. Sie hatte einen langen Weg auf dem Gelände zu bewältigen. Unzählige Schilder später fühlte sie ein bisschen so etwas wie Heimat:
Wie ein braves Kind kam sie nun nach Hause zurück. Um sich dem massenschonenden Lösungsprinzip zu fügen, das andere, ja ganz offensichtlich klügere Menschen für solche in ihrer Situation entworfen hatten. Dann stand sie an der letzten Gabelung des Weges: Ein Schild ließ sie noch hinter sich, es bot nur zwei Alternativen, monochrom und ambivalent untereinander angeordnet: "Ausgang Nuhrenstraße", "Haus U, Onkologie"².

1: PBC: Partei Bibeltreuer Christen 2: Lexikon: Onkologie 3: Lexikon: Backtracking ©Paul Geisler 2003

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